Funkruf - was ist das?

Im Bereich der Kommunikation mit Mobiltelefonen ist neben dem klassischen Telefonat auch das Versenden von Kurznachrichten in Form der sogenannten SMS immer populärer geworden. Einen ganz ähnlichen Dienst haben sich auch die Funkamateure geschaffen, den Funkruf .

Über ganz Deutschland verteilt gibt es eine immer noch wachsende Anzahl von Funkrufsendern die gezielt für die Funkamateure solche Kurznachrichten in einem international genormten Protokoll ausstrahlen. Alle Sender arbeiten dabei auf gleichen Frequenz 439,9875 MHz, also 12,5 kHz unter der oberen Bandgrenze des 70-cm-Amateurfunkbandes. Damit sich benachbarte Sender gegenseitig nicht stören, senden sie untereinander synchronisiert in ihnen zugewiesenen Zeitschlitzen. Insgesamt stehen 16 Zeitschlitze von ca je 6,4 Sekunden Länge zur Verfügung.

Da ein standardisiertes Protokoll, das sogenannte POCSAG-Protokoll, verwendet wird, ist es ohne weiteres möglich, auf der Empfängerseite einen kommerziellen Funkrufempfänger zu verwenden, die zum Teil sehr kompakt aufgebaut sind. Besonders beliebt bei den Funkamateuren sind dabei Empfänger vom Typ Skyper. Diese lassen sich sehr leicht auf die neue Empfangsfrequenz umbauen und bieten darüber hinaus zahlreiche weitere Möglichkeiten, wie zum Beispiel den Empfang von Bulletins, das sind Nachrichten, die nicht nur an einen Empfänger, sondern an alle geleitet wurden.

Zur Vernetzung der einzelnen Funkrufsender dient im Amateurfunk das Packet-Radio-Netz der Funkamateure. Dieses digitale Netz, das von den Funkamateuren vollständig in Eigenleistung ohne Rückgriff auf externe Ressourcen aufgebaut wurde, bietet eine hervorragende Infrastruktur für den Aufbau anderer Dienste.
Für die Vernetzung der Funkrufsender gibt es neben den Sendern weitere Rechner, die sogenannten Master. Jeder Master ist über das Packet-Radio-Netz mit einem oder mehreren Sendern verbunden und versorgt diese mit Daten und sorgt für ihre Synchronität. Die Master selbst sind wiederum über das Packet Radio-Netz miteinander verbunden. Dabei ist jedoch jeder Master gleichberechtigt.

Im Master selbst werden die Informationen, die über die Funkrufsender an die Empfänger ausgestrahlt werden sollen, bereitgestellt und verwaltet. Es gibt verschiedene Ansätze, diesen Master zu realisieren. In einem ersten Versuch wurden eine Reihe kleinerer Programme und Skripte geschrieben, die einzelne Aufgaben übernehmen. Inzwischen wurde diese Programmsammlung weitestgehend von einem neueren Programm abgelöst, dem FunkrufMaster.

Der FunkrufMaster ist ein OpenSource-Projekt, dessen Projektmanagement weitestgehend über den Sourceforge-Server läuft. Auf diesen Seiten finden sie weitere Informationen zu diesem Programm, zu Funkruf allgemein, Links zu verschiedenen Informationsquellen und Downloadmöglichkeiten.